Wir setzen uns mit einem kritischen Blick mit der Brotkorbausgabe auseinander. Für die Hilfesuchenden ist dies oftmals ein schwerer Schritt und sie fühlen sich ganz unten angekommen. Sie erhalten gespendete Lebensmittel und fühlen sich eher als Almosenempfänger. Der Ansatz der Caritas jedoch will mehr. "Deswegen haben wir ein Café als Ort der Begegnung auf Augenhöhe geschaffen. Es ist ein Wartebereich, der an den Ausgabetagen gerne angenommen wird. Gleichzeitig kommen auch Ingelheimer Bürger oder benachbarte Firmen-Mitarbeiter hierher, die sich einen Kaffee oder kleinen Snack gönnen und manchmal ihre Sachspenden dabei abliefern," so Magdalena Copeland, Mitarbeiterin der Caritas bei der Vorstellung des Mottos.
"Wir möchten dazu aufrufen verstärkt füreinander da zu sein und so oft es geht auch miteinander ins Gespräch zu kommen. Nur dann fühlen sich die Hilfeempfänger auch ernst genommen und sie merken, dass sie nicht aufgegeben sind. Wichtig sind auch das gut funktionierende kulturelle Miteinander und die gelebte Vielfalt. Die nachhaltig angegelegten Angebote der Caritas setzen genau hier an, um Diskriminierung und Rassismus entgegen zu wirken", betont Caritasdirektor Wolfgang Schnörr.
Gleichzeitig treffen die Menschen auf viele verschiedene Beratungsangebote der Caritas in Ingelheim. Angefangen von der Familien- und Schwangerenberatung über die Sprechstunden für psychisch erkrankte Menschen. Zur Sucht- und Schuldnerberatung können wir neben den Angeboten vor Ort auch nach Bingen oder zu den Aussensprechstunden in Rheinhessen verweisen.
Es ist wichtig die Menschen aus dem Teufelskreis ihrer finanziellen Armut mit langfristigen Perspektiven, die Wege, wie sie ihr Leben ändern können aufzeigen und sie dabei begleiten.
Zum 7. Mal übernimmt Bürgermeisterin Evelin Breyer die Schirmherrschaft. "Gerade die Fastenzeit lässt uns achtsamer werden und die Caritas steht ja wortwörtlich für Nächstenliebe. Mithilfe der Spenden soll das Café als Ort der Begegnung und die Aussenbestuhlung des Cafés sowie der Brotkorb finanziert werden. So kann man versuchen sich auf vielerlei Art einzubringen," bestätigt Breyer die Wichtigkeit des diesjährigen Aufruf.
Werner Külzer kommt fast täglich ins caritas-zentrum. Er engagiert sich seit über 30 Jahren auf der "Ingelheimer Pladde" und sagt: "Hier finde ich immer Brauchbares für meine Wohnungslosen. Auch halte ich gerne ein Schwätzchen mit den Besuchern im Café. Es tut gut zu sehen und zu hören, wie es den Menschen geht und wenn wir mal miteinander so richtig herzhaft lachen."
Im letzten Jahr gab es viele Höhen und Tiefen im caritas-zentrum. Der Möbelmarkt musste aus wirtschaftlichen Gründen schon nach kurzer Zeit wieder geschlossen werden. Gleichzeitig jedoch können die Kernangebote, wie die Brotkorbausgabe, das Café, die Findus Kinderecke und der beliebte Minimarkt erhalten bleiben. Viele Beschäftigte konnten sich weiterentwickeln und stabilisiert werden. Weiterhin werden 20 AGH-Kräfte unter dem Dach des caritas-zentrums eine sinnvolle Beschäftigung und Wegbegleiter auf Augenhöhe finden.
Im letzten Jahr wurden knapp 41.000 Euro über Spenden finanziert und allein im Rahmen der Fastenaktion kamen gut die Hälfe hiervon zusammen. Auch die Kirchengemeinden sind wieder mit im Boot. "Wir hoffen und sind dankbar für die er-neute Unterstützung durch die Ingelheimer, allen voran ihrer Bürgermeisterin. Jede Spende trägt zum Erhalt der wichtigen Angebote bei," resumiert Copeland.
Pressemitteilung
Start der Fasten- und Spendenaktion: Begegnung ermöglichen
Erschienen am:
26.02.2020
Herausgeber:
Caritasverband Mainz e.V.
Hauptgeschäftsstelle
Grebenstraße 9
55116 Mainz
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55116 Mainz
Beschreibung