Caritas der Gemeinde
Papst Benedikt XVI. bekräftigt in seiner Enzyklika "Deus caritas est", dass Diakonia eine der drei Grundfunktionen der Kirche ist. "Das Wesen der Kirche drückt sich in einem dreifachen Auftrag aus:
- Verkündigung von Gottes Wort (kerygmatisch-martyria),
- Feier der Sakramente (liturgia),
- Dienst der Liebe (diakonia)." (Die deutschen Bischöfe Nr. 91 Berufen zur caritas DCE 25)
Diese Aussage gilt nicht nur für die Kirche als Ganzes, sondern auch für jede pastorale Einheit bis hin zur Pfarrgemeinde und für jeden getauften Christen.
In vielen katholischen Pfarrgemeinden der vier Dekanate Mainz-Stadt, Mainz-Süd, Alzey-Gau-Bickelheim und Bingen sind Menschen tätig, um caritative Aufgaben zu bewältigen. "Caritas der Gemeinde" nennen wir den freiwilligen ehrenamtlichen Zusammenschluss der Frauen und Männer, die sich vor Ort einsetzen, um Mitbürgern in Notsituationen beizuspringen. Mit ihrem Einsatz unterstützen und ergänzen sie die Maßnahmen, die die Hauptamtlichen im Caritasverband ergreifen, um lokale Lebensbedingungen von Familien und Alleinstehenden und damit oft auch von Kindern zu verbessern.
Die "Caritas der Gemeinde" ist ein loser Zusammenschluss ohne die Zwänge einer besonderen Organisationsform (sie verfügt dennoch über strukturelle Bestandteile, wie Caritas- und -Vergabeausschuss), die mit allen Menschen guten Willens, insbesondere auch mit den Gemeinden anderer Konfessionen zusammenarbeitet. Das ermöglicht in konkreten, der Hilfe bedürfenden Situationen zur Stelle zu sein.
Im individuellen Kontakt - von Mensch zu Mensch - wird im täglichen Leben einer Gemeinde Not sichtbar gemacht und Abhilfe zu schaffen versucht.
"Caritas der Gemeinde" ist also die Zusammenfassung der in und im Auftrag der Gemeinde geleisteten sozialen Arbeit, die Einzelne, Gruppen oder Institutionen erbringen. Caritas (d. h. Hochachtung, Nächstenliebe, Wohltätigkeit), steht im Mittelpunkt der Gemeindearbeit, die Ehren- und Hauptamtliche gemeinsam erbringen.
Es sind die Geburtstags-Besuchsdienste in den Gemeinden oder die Seniorenbegleitdienste, die den älteren Menschen aufzeigen: Du gehörst zu uns, Du bist Teil der Gemeinde, bist in Krankheit, Alter und Behinderung nicht vergesse." Die Kleider- und Babykörbe, die Mittagstische oder der Brotkorb, die Menschen versorgen, die mit ihrem Einkommen rechnen müssen. Sprachfüchse und Hausaufgabenhilfe unterstützen Kinder, in trotz betreuter Grundschule dem Unterricht nicht gut folgen können.
... und Gemeindecaritas
Die örtlichen Caritasverbände in der Bundesrepublik, also auch der Caritasverband Mainz, regen freiwilliges/ehrenamtliches Engagement in den Pfarrgemeinden an, machen die ehrenamtliche Mitarbeit möglich und fördern diese durch den Fachdienst "Gemeindecaritas". "Gemeindecaritas" beschreibt die beruflich erbrachte Leistung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern örtlicher und diözesaner Caritasverbände sowie des Deutschen Caritasverbandes. "Gemeindecaritas" ist soziale Arbeit im verbandlichen und im pastoralen Feld.
Durch die notwenige Differenzierung der Dienste der Caritas und eine zunehmende Professionalisierung der sozialen Arbeit haben sich die Arbeit der Seelsorge und der Caritasverbände häufig auseinander entwickelt. Der Fachdienst "Gemeindecaritas" hat die Aufgabe, eine verbesserte Kooperation beider Handlungsbereiche kirchlichen Lebens zu entwickeln.
Die Kernaufgaben sind:
- Unterstützung der Seelsorge beim Aufbau eines diakonischen Engagements
- Förderung des Ehrenamtes und der Selbsthilfe
- Förderung der Kooperation von Einrichtungen und Diensten der Caritasverbände mit der Seelsorge
- Unterstützung der sozialräumlichen Arbeit der Gemeinden
Das Konzept "Fachdienst Gemeindecaritas" erhalten Sie im Caritasverband Mainz e. V.