Als Quereinsteigerin in die Heilerziehungspflege
Katrin Schmidt, Heilerziehungspflegerin als Gruppenleiterin im Haus St. Martin, seit 2019 fest im Caritasverband Mainz e.V.
Katrin Schmidt ist Quereinsteigerin. Sie machte schon nach ihrem Schulabschluss ein Freiwilliges Soziales Jahr im Haus St. Martin, doch die nächsten Jahre zeigte ihr Berufsleben geradewegs in Richtung chemische Forschung. Sie sagt: "Die Kinder gingen mir aber nie aus dem Kopf". Kurz vor Abschluss ihrer Promotion verabschiedete sie sich von der Laborarbeit und kehrte ins Haus St. Martin zurück.
Katrin Schmidt, als Chemikerin war ihr Weg zum Caritasverband Mainz eher ungewöhnlich …
Das stimmt. Dabei hatte ich meinen ersten Kontakt mit dem Haus St. Martin schon 2006, als ich dort mein Freiwilliges Soziales Jahr machte. Danach absolvierte ich ein Chemie-Studium und begann eine Promotion. Die Kinder der Einrichtung gingen mir aber nie aus dem Kopf und ich habe viele Jahre Kontakt zum Haus gehalten. Während meiner Promotion habe ich dann angefragt, ob ich als Aushilfe im Haus St. Martin arbeiten kann. Und da habe ich endgültig gemerkt: Mein Herz schlägt für die Arbeit mit den Kindern.
Ihr Berufsweg war aber jahrelang ein anderer. Wie gelang Ihnen der Einstieg?
Ich fing zunächst als ungelernte Mitarbeiterin an. Das sollte natürlich keine Dauerlösung sein und so habe ich in Form einer Schulfremdenprüfung einen Abschluss als Heilerziehungspflegerin gemacht. Auch, um eine Perspektive zu haben. Dazu muss ich sagen, dass mir von Seiten des Verbands und der Heimleitung viel Unterstützung und auch Vertrauen entgegengebracht wurde. So wurde ich beispielsweise schon während meiner Ausbildung gefragt, ob ich eine Gruppenleitung übernehmen möchte. Jetzt leite ich die Gruppe "Poldi" mit neun Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 17 Jahren.
Wie schwer fiel es Ihnen, die geregelten Laborzeiten gegen den Schichtdienst zu tauschen?
Gar nicht, denn auch während meiner Promotion stand ich teilweise am Wochenende und an Feiertagen im Labor. Mit dem großen Unterschied: ich war allein mit meinen chemischen Versuchen. Hier sind Menschen um mich herum, die Arbeit ist sinnvoll und man bekommt unheimlich viel von den Kindern zurück. Außerdem hat der Schichtdienst auch Vorteile: ich genieße es, wenn ich unter der Woche mal einen Tag frei habe oder nach dem Frühdienst noch richtig viel mit meiner Freizeit anfangen kann.
Wie zufrieden sind Sie mit Ihren aktuellen Arbeitsbedingungen?
Ich finde es sehr bereichernd, dass im Haus St. Martin die unterschiedlichsten Berufsgruppen, wie Therapeuten, Erzieher, Pflegefachkräfte, Heilerziehungspfleger, Sozialarbeiter, Sozialassistenten, ungelernte Mitarbeiter, FSJler, Ehrenamtliche und Praktikanten Hand in Hand arbeiten. Doch gerade ist es spürbar, dass wir zwar motivierte und engagierte (Fach-)kräfte haben, uns aber trotzdem noch Kolleg*innen fehlen, um den Bewohner*innen einen noch abwechslungreicheren Alltag bieten zu können und um neue Ideen und Projekte umzusetzen. Dabei hat man als Mitarbeiter*in im Haus St. Martin viele Möglichkeiten und unterschiedliche Arbeitsbereiche, sich langfristig auch innerhalb der Einrichtung zu verändern. Ich selbst möchte mich gern auch noch weiterbilden - und natürlich hier im Haus bleiben. Denn solche Einrichtungen wie das Haus St. Martin gibt es nicht viele in der Region.
Neue Kolleg*innen willkommen: Das Haus St. Martin sucht Verstärkung. Offene Stellen finden Sie hier.