Leitbild
Auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes vermitteln wir den Kindern, Jugendlichen und Angehörigen Werte und Formen der Betreuung und des Zusammenlebens, die unsere Beziehung zu ihnen prägen und die Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Person berücksichtigen. Wir verstehen unsere Arbeit als Angebot der Katholischen Kirche an alle Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Konfessionen und ethnischer Gruppen, die von einer Behinderung bedroht oder betroffen sind.
Die Zielsetzung und die Aufgabenstellung des Hauses St. Martin basieren auf dem Grundgedanken eines ganzheitlichen Menschenbildes, in dem die Wechselwirkungen körperlicher, geistiger und seelischer Entwicklungsbereiche hervorgehoben und beachtet werden. Für die uns anvertrauten Personen streben wir die größtmögliche Entfaltung ihres individuellen Potentials, Selbständigkeit und Selbstbestimmung sowie Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft an.
Die individuelle Betreuung und Förderung durch ein multiprofessionelles Team wird getragen von der Wertschätzung der Kinder und Jugendlichen, die in der Art und Weise der zwischenmenschlichen Begegnung und Pflege ihren Ausdruck findet. Die Grundannahme, der Sinnhaftigkeit und des Wertes jeden Lebens, lässt uns dem Menschen mit Würde und Achtung begegnen und seine Rechte vertreten.
Da sich Menschen nur in der vertrauensvollen Beziehung zu anderen Menschen entfalten und entwickeln können, arbeiten wir im Wohnbereich nach einem Bezugssystem. Die Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse, Verlässlichkeit, Sicherheit, emotionale und körperliche Nähe und Geborgenheit sollen dadurch, in Annäherung an die Situation in der Familie, gewährleistet sein.
Die vertrauensvolle Zusammenarbeit und der konstruktive Dialog mit Eltern und den Sorgeberechtigten, die nach wie vor ihre Erziehungsverantwortung tragen, bilden die Grundlage unserer Arbeit.
Wir begegnen ihnen offen und emotional zugewandt. Eltern sollen an der Entwicklung ihres Kindes mitwirken und müssen in die Teilhabeplanung einbezogen sein.
Als Gesprächspartner stehen wir ihnen verständnisvoll und anteilnehmend zur Verfügung, ohne unsere professionelle Distanz und Reflektionsfähigkeit zu verlieren.
Im Wohnbereich vertritt auch der Elternbeirat die Rechte und Interessen der Kinder und Jugendlichen, die einen vollstationären Heimplatz einnehmen, innerhalb und außerhalb des Hauses.
Im Ambulanten Förderzentrum ist unser Ziel, frühzeitig Auffälligkeiten und Defizite in der Entwicklung von Kindern aufzugreifen, mögliche zukünftige Beeinträchtigungen zu erkennen und diesen entgegen zu wirken. Dabei sind wir Ansprechpartner von Eltern, Einrichtungen (Kindertagesstätten, Krippen, Schulen,…) und Maßnahmeträger.
Durch Öffentlichkeitsarbeit und Begegnungen lassen wir viele Menschen Einblick in unser Haus nehmen, bauen Ängste ab und wirken so an inklusivem Leben mit. Wir feiern im Wohnbereich religiöse Feste in den nahe gelegenen Ingelheimer Kirchen. Praktikanten mit unterschiedlichem Auftrag sind uns stets willkommen, wie auch freiwillige Helfer, die durch ihre Unterstützung das Leben der Kinder und Jugendlichen bereichern.
Multiprofessionelle teamorientierte Zusammenarbeit steht im Vordergrund und wird getragen von regelmäßigen Gesprächen und wechselseitigem Austausch und Reflexion.
Interne und externe Fortbildungen unterstützen die MitarbeiterInnen zum einen in der Ausübung verbindlicher Arbeitsabläufe, geben ihnen zum anderen aber auch die Möglichkeit, ihre Fachkompetenz zu erweitern, neue Erkenntnisse und Entwicklungen in den Arbeitsalltag zu integrieren. Die Teilnahme an Supervision und Coaching ermöglicht MitarbeiterInnen ihr berufliches Handeln zu reflektieren und ihre Professionalität zu verbessern.
Durch regelmäßige Dokumentationen der alltäglichen Arbeit, durch das Erstellen und Überprüfen von Förder- und/oder Pflegeplanungen sichern wir unsere Qualitätsstandards.
Verantwortungsbewusst arbeiten wir nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen.
Träger, Leitungsverantwortliche, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen als Dienstgemeinschaft die Ziele, Grundsätze und Verhaltensregeln dieses Leitbildes in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern gemeinsam um.
Ingelheim, im Juli 2022
Daniel Krudewig, Sebastian Balschukat, Heiderose Schatull, Claudia Nannen