Dieser Frage stellen sich die Mitarbeitenden im caritas-zentrum St. Laurentius, die das Jahr voller Herausforderungen annehmen und zum Besten für die Menschen in Not gestalten. Menschen, die alleine nicht mehr zurechtkommen.
Die Leitung des Zentrums, Markus Schmidt, erläutert die aktuellen Entwicklungen:
"Zunächst hat auch uns der "Shutdown" in ganzer Auswirkung getroffen. Mitten im Tagesgeschäft standen wir vor der Herausforderung den gesetzlichen Vorgaben und Regeln auf der einen Seite und unserem Werte- und Leitbild der Begegnung und Teilhabe auf der anderen Seite, gerecht werden zu wollen.
Das Begegnungscafé und der Brotkorb mussten vorüber gehend geschlossen werden. Lebensmittelspenden brachen dadurch weg und die Menschen in Arbeitsgelegenheit durften nicht mehr sinnstiftend tätig sein. Die Zeit des Stillstands dieser Angebote haben wir auch dahingehend genutzt, neue Kooperationen zu schließen, um so möglichst bald wieder den Regelbetrieb aufnehmen zu können.
Mittlerweile hat der Brotkorb wieder geöffnet. Verschärft durch die prekäre Situation für viele, hat sich die Zahl der Besucher verdoppelt. Besonders Menschen, die vor Corona ihre Existenz gerade so sichern konnten, können dies nun nicht mehr schaffen und sind auf die Hilfe vom Brotkorb angewiesen. Dazu zählen viele Alleinerziehende oder Familien mit Kindern.
Zu den Ausgabezeiten bilden sich lange Schlangen der wartenden Besucher. Einmal mehr wird ganz unmittelbar erfahrbar, wie wichtig das Thema Begegnung ist.
"Vor Corona nutzten unsere Brotkorb-Besucher die Wartezeit bis zur Ausgabe zur Begegnung und zum Plausch in unserem Café, oder beim Stöbern im Minimarkt. Das war die ganze Zeit undenkbar", so Schmidt weiter.
Jetzt jedoch rückt die Wieder-Eröffnung unseres Cafés, das wir nur mithilfe von Spenden, schrittweise aufbauen und aufrechterhalten konnten, in greifbare Nähe.
Da ist die Geschichte des älteren Mannes, der keine sozialen Beziehungen mehr hat und jeden Tag auf ein Fläschchen Fanta ins Café kam. Während der Corona Zeit saß er, trotz geschlossenem Café, täglich im Außerbereich der Terrasse, um so wenigstens ein bisschen Kontakt zu haben.
"Diese und andere ähnlich emotionale wie wichtige Begegnungen sind für uns der Antrieb die Krise als Chance zu begreifen und das caritas-zentrums St. Laurentius wei-ter zu entwickeln und teilweise neu auszurichten" berichtet das Leitungsteam.
Es stehen sowohl inhaltlich als auch strukturell Veränderungen an, über die wir in Kürze dezidiert berichten werden.
Der Fokus wird verstärkt auf den Themen Begegnung und Teilhabe liegen. Und die Caritas-Angebote möchten weg von der reinen "Armutsspeisung" hin zu mehr Miteinander, Hilfe zur Selbsthilfe und Chancengerechtigkeit.
Das Ernte-Dank-Fest regt viele zur Dankbarkeit an, die sie mit einer Spende zum Ausdruck bringen möchten. "Wir sind dankbar für diese Zeit- und Geld-Spenden zu Ernte-Dank und darüber hinaus. Also für Menschen, die sich aktiv für mehr Chancengleichheit einsetzen möchten," resumiert Schmidt.
