hast du dir selber noch gesagt,
'ach, das war doch nur ein schlechter Start',
jetzt sitzt du obdachlos, siehst Menschen in ihr'm Gänsemarsch,
wie Autos durch die Straßen fahr'n,
und fragst dich Dinge, viel zu wundersam,
und sie denken wegen deiner Klamotten du wärst ja ach so arm,
und dein Hund eher gezwungen als wirklich freiwillig handzahm,
dabei ist dein Leben, wie das aller, einfach nur ne Achterbahn.
Bist du doch einer von Ihnen,
einer von vielen,
mit genauso Wünschen Träumen Zielen,
die mit den selben Gedanken morgens spielen,
wenn der Wecker klingelt...
'Boah... ne kb jetzt aufzustehen, ist doch auch erst halb 10... abends'.
In diesem Teufelskreis und Sog, der Not, bist du Stammgast, in deinem ganz eigenen Wechselbad der Gefühle,
denn jeder braucht doch Familie,
einen der die Hand ausstreckt,
einen der sich nicht versteckt,
sondern dich mit Liebe quetscht.
Denn Zack,
eines Morgens wirst du wach,
und dieser schmale Grad,
den du entlangwanderst,
zwischen Faulheit, falschem Umfeld, wird zu deinem Spaghat,
der dich in die Knie Richtung Boden zwingt,
und dich um dein Obdach bringt.
Soll obdachlos jetzt deine Grenze sein,
für immer bleibt das jetzt so und wie es scheint.
So stellte ich mir diese Menschen vor,
urteil hab ich dann anders gefällt,
denn,
die Realität,
nur damit ihrs mal versteht,
ist dass Schicksal irgendwie einhergeht,
mit an ein zwei Punkten Pech zu haben,
statt aktiv in den Abgrund fahren.
Jetzt sitzt du mir hier gegenüber, aber klagst kein Leid,
bist zum Reden bereit
und erzählst deine eigene Geschichte,
mit Witz und Ironie. Und irgendwie auch Philosophie.
'Im Winter auf der Straße... bei -5 Grad. Schlafsack. Plane. Hauptsache nicht nass!'
Und wir fragen frierst du wirklich nicht,
ein Lächeln ziert jetzt dein Gesicht,
während du dann weitersprichst,
erkenne ich.
Eure Geschichten sind garnicht grundverschieden,
aber egal ob Obdach oder nicht, sind diese Menschen... Mensch geblieben!
Und 'die da' sind auch nicht anders als irgendwer,
wir haben da Philosophen, witzige Typen,
die uns wirklich nicht anlügen,
wenn sie sagen 'ich hab aus Fehlern gelernt' und bin dankbar für die Chance,
das Leben ist halt niemals umsonst.
Und Obdachlosigkeit ein hoher Preis,
den diese Menschen täglich zahlen,
mit Scheinen, die sich garnicht haben.
Denn ihre Währung, ist Menschlichkeit,
dass man mal mit Ihnen spricht,
obdachlos als Grenze kurz vergisst,
weil Menschlichkeit im Kopf geschieht, und im Herzen trifft,
die Realität dann kurz verwischt,
ist garnicht so schwer,
gib Obdach ein Gesicht.
Sammy
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Sammy Berger
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