Bischof Kohlgraf im Gespräch mit Wohnungslosen
Der Leiter des Heims für wohnungslose Männer empfing den Bischof am Dienstagnachmittag zu einem Rundgang im Haus, das längst in die Jahre gekommen ist. Anschließend nutzte der Bischof die Gelegenheit, mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen.
Bischof Peter Kohlgraf im Gespräch mit Thaddäusheim-Bewohner Peter Nickel: "Klar, kenne ich den Bischof."
Bischof Peter Kohlgraf zeigte sich sichtlich erfreut über die Einladung von Einrichtungsleiter Thomas Stadtfeld: "Sie wissen, dass mir das Thaddäusheim am Herzen liegt." Es ist bereits der dritte Besuch des Mainzer Bischofs in dem Heim für wohnungslose Männer, zuletzt allerdings lange vor der Pandemie. Und so verschaffte sich der Geistliche in Begleitung von Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick und Caritasdirektor Wolfgang Schnörr bei einem Rundgang durch das Gebäude erstmal einen aktuellen Überblick über die Situation, die Thomas Stadtfeld immer mehr Sorgen bereitet: "Die Sechs-Bett-Zimmer in unsere Notunterkunft sind längst nicht mehr zeitgemäß, der Aufzug bleibt immer häufiger stecken, durch die Decke unter dem Duschraum tropft das Wasser und die schlechte Isolierung bereitet in Hinblick auf den Winter große Probleme." Schon länger ist der Einrichtungsleiter gemeinsam mit dem Vorstand des Caritasverbands Mainz e.V. auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten für seine Einrichtung in der Stadt. Bislang erfolglos.
Thaddäusheim als Sprungbrett nutzen
Bischof Peter Kohlgraf klopfte auch an manche Zimmertür und sprach mit Bewohnern. Dabei traf er auch einen alten Bekannten: Peter Nickel, der "Wächter des Kirchentors", der seine Tage oft vor den Türen der Augustinerkirche verbringt: "Klar kenne ich den Bischof, der kommt doch öfter bei mir an der Kirche vorbei", freute sich der Thaddäusheim-Bewohner über den ungewöhnlichen Besuch in seinem Zimmer. Und weiter: "Der Mann ist so bodenständig, das hat Eindruck bei mir hinterlassen." Ein anderer Bewohner erzählte, aufgrund einer plötzlichen Notsituation seit Kurzem im Thaddäusheim zu sein. Doch er betrachte die Einrichtung als ein Sprungbrett, das er nutzen möchte. Denn die Einrichtung legt Wert darauf, nicht nur ein Bett, sondern auch langfristig Perspektiven zu bieten.
Zwanglose Gespräche beim Grillabend im Thaddäusheim: Bischof trifft Bewohner.
83 Bewohner zählt das Thaddäusheim aktuell. Viele sind der Einladung gefolgt, den Mainzer Bischof beim sich anschließenden Grillabend im Hof zu treffen und mit dem Geistlichen ein paar Worte zu wechseln. Dieser richtete sich zuvor mit einem Grußwort an die Männer: "Ein Bischof ist oft weit weg von Ihrer Lebenswelt, das stimmt. Doch wir wollen zusammen mit der Caritas ein Begleiter für Sie sein, der Ihre Anliegen weiterträgt, damit auch Sie gehört werden. Denn, auch Ihr Leben muss im Blick sein."
Die Caritas-Armutswochen
Mit den Armutswochen richtet die verbandliche Caritas jedes Jahr im Herbst den Blick auf Menschen, die von Armut und Ausgrenzung betroffen sind. 2022 stehen dabei diejenigen Menschen im Mittelpunkt, die von Wohnungslosigkeit, Wohnungsnot und überteuerten Mieten betroffen sind. Mehr zu den Armutswochen finden Sie unter: https://www.caritas.de/magazin/schwerpunkt/armutswochen-2022/armutswochen-2022.