Einblick ins inklusive Theaterprojekt
Ins Leben gerufen hat diese Treffen Sabine Hamann vom Caritasverband Mainz, die die Idee für das inklusive Theaterprojekt hatte. Ihr Wunsch, Menschen mit und ohne Behinderung, mit oder ohne Vorkenntnisse im Schauspiel, probieren sich gemeinsam und mit viel Spaß auf der Bühne aus, geht auf.
Der Spaß steht im Vordergrund
Los geht’s jeden Mittwoch mit einer Einstiegsrunde: Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer sagt seinen Namen und verrät etwas über sich, wie beispielsweise sein Lieblingsessen. Bei der anschließenden Aufwärmrunde werden die Gelenke gelockert und der Kopf wird frei gemacht von Alltagsgedanken. Dabei werden die Schauspieler*innen dann auch schon mal zum Schilf, das sich im Wind wiegt oder zum Krebs, der auch mal zukneifen kann. Die sich anschließenden Szenen richten sich nach den Ideen der Teilnehmer*innen. Diesmal wird "Die Schöne und das Biest" gewünscht.
Hobby-Schauspieler Marcel sucht im Handy noch schnell die passende Filmmusik raus und schon geht es für ihn und seine Mitspielerin Lara auf die Bühne. Die beiden spielen direkt los, ohne Drehbuch, ohne festen Text - frei improvisiert. Sie scheuen sich dabei nicht, laut zu fauchen und bedrohliche Fratzen zu machen. "Hier sind alle so offen", freut sich Teilnehmerin Barbara über die szenischen Darbietungen. Sich einfach mal was zu trauen, etwas auszuprobieren, das habe sie am inklusiven Theaterprojekt gereizt. Und ihre Erwartungen werden erfüllt: "Das Zusammenspiel funktioniert total gut und: hier steht der Spaß im Vordergrund."
James Bond - neu interpretiert
Im Laufe des Abends kommen nach und nach alle Schauspieler*innen dran, sich in verschiedenen Szenen zu zweit oder zu viert auszuprobieren. "Wie war es für euch?", fragt Sabine Hamann im Anschluss die Vorführenden und das Publikum. Auch sie selbst schildert ihre Eindrücke und gibt Tipps, wie beispielsweise schon kleine Gesten eine Darstellung verändern können. Bei der Abschluss-Szene stehen diesmal fast alle auf der Bühne: Eine James Bond-Folge wird ganz neu interpretiert, es gibt viele Tote, aber auch der Whisky, gerührt und nicht geschüttelt, fehlt nicht. Acht Treffen und ein Abschlusstag sind für das Theaterprojekt vorgesehen, viele wollen danach gern weitermachen. So auch Regine, "weil das Projekt mir einen bereichernden Einblick in eine ganz andere Welt ermöglicht." Und Ruth ergänzt: "Mittwochs weiß ich immer, worauf ich mich freuen kann. Wenn ich hier bin, ist alles gut."
Tanja Greitens, Öffentlichkeitsarbeit