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Studie Pflegemigration

Generationengerechtigkeit auf Kosten von Migrantinnen?

Der Bereich der Pflege ist besonders vom demografischen und gesellschaftlichen Wandel betroffen. Wie kann Pflege würdevoll und gerecht von den Generationen geschultert werden? Privathaushalte haben sich mit osteuropäischen Haushaltshilfen zum Teil selber Lösungen geschaffen. Sind diese Lösungen jedoch tauglich?

Generationengerechtigkeit heißt, dass die Zugehörigkeit zu einer Generation nicht zu Benachteiligungen führen soll. Das bedeutet im Bereich der Pflege, dass für jede Generation die Rahmenbedingungen einer würdevollen Pflege und Betreuung gegeben sein sollten. Bei Pflegebedürftigkeit im Alter stellt sich dies vor allem als Möglichkeit dar, im vertrauten häuslichen Umfeld zu verbleiben. Dies gelingt oft nur, wenn sich ein Familienmitglied um den oder die Pflegebedürftige(n) kümmert. Aktuell sind in Deutschland mehr als 2,5 Millionen Menschen pflegebedürftig. Von diesen Pflegebedürftigen wird die Mehrheit (etwa 70 Prozent) von den eigenen Angehörigen gepflegt – und zwar zu 75 Prozent von Frauen.


Eine Pflegemigrantin im Porträt

In zwei Teilen erzählt die 53-jährige Jasminka Bajric aus Bosnien von ihrem Beschluss, ihre Familie für einen Job als Pflegekraft in Deutschland zeitweise zu verlassen.


Sorgearbeit (auch Care-Arbeit) wie Kinderbetreuung und Pflege älterer oder kranker Menschen ist nach wie vor weiblich konnotiert und wird von Frauen erwartet. Was geschieht jedoch, wenn der Pflegeaufwand eines oder einer Angehörigen zunimmt und höher wird? Wenn eine demenzielle Erkrankung immer weiter fortschreitet? Wenn aufgrund zunehmender Mobilität keine Angehörigen vor Ort sind? Wenn die weiblichen Familienmitglieder berufstätig sind und sie diese Berufstätigkeit nicht reduzieren können?

Osteuropäische Frauen für die Rund-um-die-Uhr-Betreuung

Viele Angehörige greifen in solchen Fällen auf die 24-Stundenbetreuung durch eine osteuropäische Hilfskraft ("Live In") zurück. Inzwischen ist von bis zu 400.000 Osteuropäer(inne)n auszugehen, die in deutschen Haushalten wohnen und pflegebedürftige ältere Menschen rund um die Uhr betreuen. Diese Gruppen migrieren in der Regel nicht mit ihren Familien, bleiben nicht dauerhaft, sondern wechseln sich als Pendelmigrant(inn)en mit anderen Frauen und manchmal auch Männern ab. Sie erbringen hauswirtschaftliche und darüber hinaus auch grundpflegerische Dienste. Sie leben bei den Pflegebedürftigen, sorgen für den Haushalt, übernehmen Körperhygiene und Versorgung, oft auch Behandlungspflege und fungieren als Betreuer(in) und Ansprechpartner(in) für die Pflegebedürftigen. Viele Familien nehmen bei zusätzlichem pflegerischem Bedarf professionelle ambulante Pflegedienste in Anspruch.

Oft fehlen faire Rahmenbedingungen der Beschäftigung

Die bisherigen Studien zeigen, dass die meisten dieser "Live Ins" zwar qualifiziert sind - aber oft nicht für pflegerische Tätigkeiten. Sie leben, sofern sie aus EU-Mitgliedstaaten kommen, aufenthaltsrechtlich legal in Deutschland. Die Möglichkeit, die Frauen bei den Angehörigen sozialversicherungspflichtig fest anzustellen, wird nur sehr wenig in Anspruch genommen (vgl. Leitfaden "Haushaltshilfen legal beschäftigen").

Die Aufgabenbereiche und Beschäftigungsverhältnisse dieser osteuropäischen Migrant(inn)en sind sehr unterschiedlich. Der Arbeitsplatz Privathaushalt ist aber dadurch gekennzeichnet, dass Lebensort und Arbeitsort ineinander übergehen und eine öffentliche Kontrolle des Beschäftigungsverhältnisses nicht möglich ist. Dies bedeutet eine relativ große Abhängigkeit vom Arbeitgeber und bringt verschiedene Gefahren der Ausbeutung mit sich. Eine ist die geringe Entlohnung. Ferner ist das Einhalten der Arbeitszeitgesetze nicht gewährleistet, so dass die Betreuungskräfte wenig Freizeit und kaum gesetzlich vorgeschriebene Ruhephasen haben und wirklich rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Da am Arbeitsplatz Privathaushalt die Grenzen zwischen persönlichen Beziehungen und definierten Rechten verschwimmen, kann es sein, dass die "Live Ins" auch als "Mädchen für alles" fungieren. Hinzu kommt die Gefahr einer (pflege-)fachlichen Überforderung und entsprechender Pflegefehler zulasten der Pflegebedürftigen.

Pflegemigration weder generationen- noch geschlechtergerecht

Die Migrationsforschung zeigt, dass die Betreuungskräfte eigene Familien und eigene Kinder haben, die sie aus der Ferne begleiten und in den Pendelzeiten versorgen. In Studien über Migrationsmotive werden als Beweggründe der Migration die Existenzsicherung und Statusverbesserung, der soziale Aufstieg, die Zukunft der Kinder und die soziale Verantwortung für die Familie genannt, ferner spielen auch Neugier und Lernbereitschaft eine Rolle. Die Betreuungskräfte integrieren sich schnell in die neuen Familien und machen diese zu ihren eigenen. Sie sind zudem oft stolz darauf, gleich zwei Haushalte zu managen. Sie entwickeln aktiv eigene Strategien, um die Arbeitssituation für sich positiv zu gestalten.

Dieses Setting der Beschäftigung von Migrantinnen in der Pflege im Privathaushalt bedeutet aber schlussendlich, dass die Herstellung von Generationengerechtigkeit auf Migrantinnen übertragen und die aktuelle Struktur der Geschlechterverhältnisse beibehalten wird.

Den Herkunftsländern fehlt die Betreuungskapazität

Pflegemigration entspricht dem internationalen Trend, dass (nicht nur) in den industrialisierten Staaten Haushaltsarbeit und Fürsorge für Kinder und Ältere bezahlt und delegiert werden – an Migrantinnen. Ferner werden zunehmend Fachkräfte aus den osteuropäischen Ländern (wie auch Drittstaaten) auch für die professionelle (überwiegend stationäre) Pflege rekrutiert. Dies kann aber negative Folgen für die Versorgung von Alten und Kranken in der Familie im Herkunftsland mit sich bringen. Die Folge ist ein sogenannter "Care Drain" aus den Herkunftsländern, da dort dann eine entsprechende Sorgekapazität fehlt. Dies kann sich auf Kinder von "Live Ins" beziehen, für die problematische Betreuungsformen arrangiert werden, so dass die Kinder unter der Abwesenheit der Mütter leiden. Es kann auch eine mangelnde Versorgung älterer pflegebedürftiger Menschen im Herkunftsland zur Folge haben.

Transnationale Sorgeketten entstehen

Wenn die Ressourcen vorhanden sind, werden Arrangements getroffen, dass Migrantinnen aus einem (ärmeren) Nachbarland die Pflegebedürftigen versorgen. So entstehen transnationale Sorgeketten, die die Soziologin Arlie Hochschild als " global care chains" bezeichnet hat. Es sind transnationale geschlechtsspezifische Arbeitsteilungsverhältnisse mit neuen Formen prekärer Beschäftigung entstanden. Grundlage dafür sind nach wie vor bestehende massive Ungleichheiten in den Einkommens- und Lebensbedingungen im Ost-West- und Süd-Nord-Verhältnis. Generationengerechtigkeit in einem Land wird so einseitig auf Kosten internationaler Gerechtigkeit ermöglicht – aber auf wessen Kosten?


Dieser leicht gekürzte Artikel erschien im Original in der Beilage der neuen caritas "Migration und Integration Info", Ausgabe 1/2016: Generationengerechtigkeit und Zuwanderung.

Autor/in:

  • Prof. Dr. habil. Nausikaa Schirilla
Quelle: caritas.de

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