Pfadfinder*innen bauen Klangwand für Haus St. Martin
Am Sonntagnachmittag war es geschafft: Die doppelseitige Klangwand stand für die Premiere bereit. Bewohner*innen aus dem Haus St. Martin sowie die jungen Pfadfinder*innen testeten die verschiedenen Klangkörper. Bunte Rohre, klapperndes Besteck, Plastikröhren, Schüsseln und Rasseln ließen den großen Saal im Haus St. Martin erklingen. Und auch draußen vor dem Hühnerstall war einiges passiert.
Aber von Anfang an: Am Freitagmorgen traf sich die Gruppe zum ersten Mal in dem Heim für Kinder und Jugendliche mit schweren Mehrfachbeeinträchtigungen. Die elf Pfadfinder*innen von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg Ingelheim (DPSG) im Alter von 15 bis 30 Jahren hatten sich für die 72-Stunden-Aktion gemeldet. In diesem Rahmen galt es, für die jungen Bewohner im Haus St. Martin eine Klangwand zu erbauen, die den Benutzer*innen eine einfache Klangerzeugung ermöglicht und so die sensorische Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen fördert. Zudem stand die Gestaltung des Außengeländes für den neuen Hühnerstall auf dem Programm. Und so wurde ab Freitag geschliffen, gemalt, gebohrt und auch gebuddelt, um die Projekte pünktlich am Sonntagnachmittag abzuschließen.
Erschwerte Bedingungen am Projektwochenende
Erschwert wurden die Bedingungen durch das völlig verregnete und auch unterkühlte Wochenende, was vor allem die Außenarbeiten vom "Team Garten" am Hühnergehege beeinflusste. Die Arbeiten an der Klangwand hingegen fanden kurzerhand im großen Saal im Haus St. Martin statt. Unterstützung bekam die Gruppe, als für einige Stunden Bundestagsabgeordneter Daniel Baldy (SPD) hinzustieß und selbst zu Pinsel und Farbe griff und Rohre für die Klangwand bemalte.
Drei Tage lang wurde eifrig an den jeweiligen Projekten gearbeitet, Team Garten fand sogar zwischendurch noch Zeit, das Unkraut im Außenbereich des Hauses zu entfernen. Immer wieder schauten auch Jugendliche oder junge Erwachsene der Einrichtung vorbei, um den Fortgang der Projekte anzuschauen oder auch selbst mitanzupacken. Einen gelungenen Abschluss fand die Aktion am Sonntagnachmittag, als gemeinsam mit einigen Bewohner*innen des Hauses gesungen und die Klangwand geräuschvoll ausprobiert wurde.
Die 72-Stunden-Aktion war nicht nur eine Herausforderung, sondern vor allem ein beispielhaftes Zeugnis für das Engagement und die Kreativität junger Menschen, die sich für das Wohl anderer einsetzen. Mit der Klangwand und dem Hühnergehege haben die Pfadfinder*innen einen bleibenden Beitrag für die Kinder und Jugendlichen im Haus St. Martin geschaffen, der über das Wochenende hinaus wirken wird.
Die 72-Stunden-Aktion ist eine Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Verbände. In drei Tagen werden dabei in ganz Deutschland Projekte umgesetzt, die die "Welt ein Stückchen besser machen" sollen. Der Aktionszeitraum erstreckte sich in diesem Jahr von Donnerstagnachmittag bis Sonntagnachmittag (18.-21.4.2024).