Psychosoziales Zentrum feiert Jubiläum
Sozialdezernentin Jana Schmöller und Integrationsministerin Katharina Binz im Gespräch mit Caritasdirektor Hubert Reise.
Rund 60 geladene Gäste folgten der Einladung in die neuen Räumlichkeiten im 117er Ehrenhof, darunter Integrationsministerin Katharina Binz, Sozialdezernentin Jana Schmöller, Caritasdirektor Hubert Reise sowie Lukas Welz, Geschäftsführer der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF).
Caritasdirektor Hubert Reise zog in seiner Ansprache Bilanz: "Ein Jahrzehnt voller Herausforderungen - nicht nur im Hinblick auf die Arbeit im Zentrum, sondern auch auf die Finanzierung." Gleichzeitig würdigte er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: "Caritas öffnet bekanntlich Türen, und das gilt ganz besonders für die Arbeit des PSZ. Ihre Arbeit ist unglaublich wichtig. Ich bin wirklich stolz auf das, was Sie hier, auch und gerade angesichts des aktuellen gesellschaftlichen Klimas, leisten."
Integrationsministerin Katharina Binz betonte die Bedeutung des Zentrums: "Ich gratuliere dem PSZ Mainz im Namen der Landesregierung herzlich zu diesem Jubiläum. Seit zehn Jahren leistet das Zentrum einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung und Integration geflüchteter Menschen und zeigt dabei großes Engagement. Rheinland-Pfalz fördert die Psychosozialen Zentren seit vielen Jahren, in dieser Legislaturperiode konnten wir die Unterstützung sogar deutlich auf bis zu 2,2 Millionen Euro im Jahr erhöhen. So ließen sich Angebote für Kinder und Jugendliche ausbauen, die Arbeit in der Fläche stärken und neue Stellen schaffen."
Bereichsleiterin Elvan Zengin führte durch die Veranstaltung.
Auch Lukas Welz, Geschäftsführer der BAfF, unterstrich den Stellenwert der psychosozialen Betreuung: "Integration kann nur gelingen, wenn die psychosoziale Versorgung gesichert ist. Die Herausforderungen werden nicht kleiner, gleichzeitig wächst die Zahl der Hilfesuchenden."
Erinnerungen an die Anfänge des Zentrums teilte Uli Gerth, der ehemalige Leiter des Caritaszentrums St. Nikolaus, unter dessen Dach das PSZ gegründet wurde: "Verantwortungsbewusstsein, hohes Engagement des Teams und große Unterstützung prägten die Startjahre."
Die langjährige Bereichsleiterin Christine Barth-Lichter ergänzte aus ihrer Erfahrung: "Die Arbeit mit geflüchteten Menschen hat mir immer wieder ermöglicht, über den Tellerrand zu schauen - dabei habe ich Demut gelernt."
Musikalisch wurde die Veranstaltung mit Musikerinnen des Sinfonischen Orchesters Mainz begleitet. Durch die Veranstaltung führte die PSZ-Bereichsleiterin Elvan Zengin, die zum Abschluss ein selbstgeschriebenes Gedicht vortrug. Anschließend gab es für die Gäste die Möglichkeit zum Austausch. Ein großes Büffet mit internationalen Speisen rundete die Veranstaltung ab.
Mit dem Jubiläum blickt das PSZ Mainz auf zehn Jahre intensiver Arbeit zurück - und zugleich nach vorn: als zentrale Anlaufstelle für geflüchtete Menschen, die nach oft traumatischen Erfahrungen Unterstützung bei Stabilisierung und Integration suchen.
Das Psychosoziale Zentrum für Flucht und Trauma (PSZ) entstand 2015 mit wenigen Mitarbeitenden und umfasst inzwischen elf hauptamtlich Angestellte. Täglich werden psychotherapeutische und psychosoziale Gespräche geführt, wenn notwendig mit Sprachmittler*innen. Das therapeutische Angebot konnte sich in den letzten Jahren durch Gruppen, Außensprechstunden wie in Bingen, Bad Kreuznach und Osthofen stetig erweitern. Mit den fachlich sehr breit aufgestellten Mitarbeitenden begleitet das PSZ knapp 130 Kinder, Jugendliche und Erwachsene vollkommen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus.