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"Wir brauchen eine Gesetzesänderung"

[Apr. 2020] - Kostenlose Schuldnerberatung erhalten sehr häufig nur Hartz-IV-Empfänger. Dabei wäre es wichtig, auch diejenigen Menschen kostenlos zu beraten, denen Überschuldung erst droht. Derzeit handhabt das jede Kommune nach eigenem Ermessen. Ein Interview mit dem Schuldnerberater Roman Schlag.

Lächelnder Mann mit weißen Haaren und dunkler Brille, der ein graues Hemd mit einer grauen Anzugjacke trägt und vor einer Stellwand mit roten und grauen Caritas-Logos stehtRoman Schlag ist Referent für allgemeine Sozialberatung, Arbeitslosigkeit, Armut, Schuldnerberatung beim Diözesan-Caritasverband Aachen und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) auf Bundesebene.Foto: Christian Heidrich

Caritas in NRW: Herr Schlag, wie viele Menschen sind in Deutschland überschuldet?

Roman Schlag: In Deutschland sind rund 6,9 Millionen Menschen überschuldet. Betroffen sind rund 3,5 Millionen Haushalte, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr im erforderlichen Umfang nachkommen können.

Caritas in NRW: Ist das eine hohe Zahl?

Roman Schlag: Das ist eine sehr hohe Zahl. Wir müssen nämlich sehen, dass wir bei der Anzahl der überschuldeten Menschen nur von erwachsenen Personen sprechen. Setzt man die Zahl der überschuldeten Menschen in Relation zu der Anzahl Erwachsener an der Gesamtbevölkerung können wir sagen, dass gut zehn Prozent der Erwachsenen in Deutschland überschuldet sind.

Caritas in NRW: Wie definieren Sie Überschuldung?

Roman Schlag: Grundsätzlich lässt sich Überschuldung nicht immer trennscharf definieren. Der Übergang von der Ver- zur Überschuldung ist fließend. Sehr treffend ist wohl die Definition, dass Überschuldung vorliegt, wenn Verbindlichkeiten eingegangen sind und diese nach Abzug der fixen Lebenshaltungskosten zuzüglich Ernährung und sonstigem notwendigen Lebensbedarf nicht mehr bedient werden können.

Caritas in NRW: Was bedeutet es für Menschen, überschuldet zu sein?

Roman Schlag: Für Betroffene ist Überschuldung viel dramatischer als es sich zunächst anhört. Es hört sich ja ein bisschen so an wie: Ich kann nicht mehr bezahlen. Aber eigentlich ist es viel schlimmer. Überschuldung bedeutet: Auf der Einzelperson oder der Familie lastet ein enormer Druck. Zum einen bauen die Gläubiger einen großen Druck auf, seinen Zahlungsverpflichtungen doch bitte nachzukommen. Zum anderen macht der eigene Wunsch, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, den Betroffenen selbst einen großen Druck. Überschuldete Menschen stecken den Kopf nicht in den Sand und sagen: ‚Nach mir die Sintflut.‘ Sie wollen ja irgendwie zahlen. Der Druck, der zum Beispiel in Familien herrscht, lässt Probleme zu Tage treten, die zuvor gar nicht im Blick waren: Beziehungskrisen und Ehekrisen sind die Regel. Es gibt massive Auswirkungen auf Kinder. Kinder spüren, dass etwas in der Familie nicht stimmt. Mit ihnen wird aber nicht gesprochen. Sie können das auch nicht richtig einordnen. Sie sehen aber, dass sich die Familie manche Dinge nicht mehr leisten kann. Die Situation ist angespannt, es kommt zu Aggressionen und Depressionen. Überschuldung hat nicht nur finanzielle Konsequenzen, sondern auch massive psychische Auswirkungen.

Lächelnder Mann mit weißen Haaren und dunkler Brille, der ein graues Hemd mit einer grauen Anzugjacke trägt und an einem Tisch vor zwei Caritas-Roll-Ups sitzt. Vor ihm liegen auf einem Tisch einige Unterlagen.Foto: Christian Heidrich

Caritas in NRW: Geht das sogar so weit, dass sich auch das gesellschaftliche Leben der Betroffenen verändert? Ich denke an das Stichwort Teilhabe.

Roman Schlag: Das kann sich massiv verändern. Menschen können ihr Eigenheim verlieren, werden in eine viel kleinere Wohnung ziehen müssen. Das Wohnumfeld verändert sich, wenn ich mir die Wohnung nicht mehr leisten kann, weil die Miete zu teuer geworden ist. Ich werde Dinge wie Besuche im Zoo, im Theater, im Kino nicht mehr einfach so machen können. In der Extremphase habe ich einen täglichen Kampf, ob ich mir die Dinge des täglichen Bedarfs noch leisten kann.

Caritas in NRW: Sie brachten eben das Stichwort Eigenheim. Daraus schließe ich: Überschuldung trifft nicht nur diejenigen, die generell wenig Geld zur Verfügung haben, sondern auch Menschen, die sich einen gewissen Lebensstandard erarbeitet haben, etwa ein Eigenheim.

Roman Schlag: Das ist in der Tat so. Statistisch gesehen sind aber Menschen mit einem relativ geringen und knappen Einkommen stärker gefährdet, in eine Überschuldung abzurutschen. Schauen wir aber in die Beratungsstellen, sehen wir, dass das gesamte Spektrum unserer Gesellschaft dorthin kommt. Leitende Beamte haben wir auch schon in der Beratung gehabt. Bei diesen Personen zeigt sich häufig, dass die Überschuldung viel später eintritt und die finanziellen Verhältnisse umso schwieriger sind. Die Berater bekommen es dann mit sehr komplexen Schuldenkonstruktionen zu tun.

Caritas in NRW: Gibt es einen typischen Weg in die Überschuldung?

Roman Schlag: Es gibt Klassiker. Das zeigt auch die Statistik. Einer ist Arbeitslosigkeit, ein anderer ist eine Trennung oder Scheidung und der dritte ist Krankheit. Das sind die drei größten Hauptverursacher von Überschuldung. In eine Überschuldung gerate ich dann, wenn ich Ereignisse, die ich nicht geplant habe, bei der Kreditaufnahme, beim Darlehensvertrag oder beim Ratenkauf nicht berücksichtigt habe. Dann bricht mein Finanzierungsgebäude zusammen. Ich kann Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Im ersten Schritt versuchen die Betroffen weiterhin, ihr Konto kontinuierlich zu überziehen und schöpfen das bis ans Limit aus. Irgendwann merkt die Bank das, und sie macht das Spiel nicht mehr mit. Dann wird versucht, umzuschulden. Hat die erste Umschuldung geklappt, ist mein Schuldenberg ja nicht geringer geworden. Ich habe lediglich eine Ratenverpflichtung verlagert. Es beginnt ein Teufelskreis. Meistens geht das wieder mit einer weiteren Kontoüberziehung einher. Ich versuche - so paradox das klingt -, Löcher zu stopfen mit Löchern, die ich auf der anderen Seite reiße. Wenn dann die Mahnbescheide oder gar die Vollstreckungsbescheide eintreffen, ist die Überschuldung schon sehr massiv.

Mann, der ein graues Hemd mit einer grauen Anzugjacke trägt und in seinen Händen einen Kugelschreiber hält. Vor ihm liegen auf einem Tisch einige Unterlagen.Foto: Christian Heidrich

Caritas in NRW: Wer ist aus Ihrer Sicht verantwortlich dafür, dass Menschen in Überschuldung geraten? Sind es die Betroffenen selber? Oder sind es auch Faktoren von außen?

Roman Schlag: Natürlich kann man sagen: Den Vertrag unterschrieben oder den Kauf auf Raten abgeschlossen hat der Klient erst einmal selbst. Das ist seine Verantwortung. Aber diese alleine bei ihm zu belassen, wäre viel zu kurz gedacht. Schulden zu machen und sich zu verschulden ist heute ein ganz normaler Vorgang. Wenn es das in unserem Wirtschaftssystem, das auf Konsum ausgerichtet ist, nicht gäbe, würde die Zahl der Arbeitslosen massiv steigen. Unser Wirtschaftssystem legt es darauf an, dass Menschen Ratenzahlungen eingehen. Und natürlich gibt es ganz viele Verlockungen. Da gibt es Produkte, die werben mit ‚heute kaufen und morgen bezahlen‘. Da entsteht der Eindruck: Das kann ich mir leisten, das bekomme ich schon hin. Wenn über Dritte Darlehen oder Kredite für Produkte vermittelt werden, schaut man nicht so genau, ob ich mir das leisten kann. Ich habe das Produkt ja nicht für 2.000 Euro gekauft, sondern erhalte es für 40 oder 50 Euro Rate. Das schafft man irgendwie immer, denkt man sich. Man spricht da von Anbieterverhalten. Der Konsument reagiert auf ein Angebot, das ihm sehr schmackhaft gemacht wird.



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Weitere Beiträge zum Thema "Schuldnerberatung" finden Sie in unserem Themendossier.

Autor/in:

  • Roman Schlag
  • Christian Heidrich
Quelle: caritas-nrw.de

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"Wir brauchen eine Gesetzesänderung" (Teil 2)

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