"Ich hatte die schlimmsten Vorstellungen"
Cosimo Chiovaro, stellvertretender Küchenleiter, cbs Ingelheim, seit September 2015 im Caritasverband Mainz e.V.
Herr Chiovaro, wie sind Sie zum Caritasverband Mainz e.V. gekommen?
Das ist eine lustige Geschichte. Meine Mutter arbeitet in einem Möbelhaus und traf dort bei einem Verkaufsgespräch auf die damalige Leiterin der cbs. Sie müssen wissen, meine Mutter ist sehr neugierig und fragte die Kundin aus. Dabei ergab sich: Bei der cbs wird ein Koch gesucht und ich bin Koch. Meine Mutter erzählte mir von der offenen Stelle, ich habe mich beworben und seitdem bin ich hier. Beim Bewerbungsgespräch war dieser Zufall im Möbelhaus kein Thema, später haben meine damalige Chefin und ich aber darüber gelacht.
Wurden Ihre Erwartungen an die Stelle erfüllt?
Ganz ehrlich: Ich hatte zuvor weder Berührungspunkte mit der Caritas, noch mit Integrationsmitarbeiter*innen. Vor allem wegen der besonderen Kolleg*innen hatte ich echte Bedenken, um nicht zu sagen, die schlimmsten Vorstellungen. Ich wusste ja nicht, inwieweit sind die Kolleg*innen mit Einschränkungen integrierbar und wie klappt das mit der Zusammenarbeit. Verstehen die alles, was ich von Ihnen möchte, oder muss ich alles kontrollieren? Doch meine Bedenken waren völlig unbegründet. Ich bin von allen ganz toll aufgenommen worden und kam von Anfang an mit allen sehr gut zurecht. Ich selbst habe von meinen Kolleg*innen und Vorgesetzten viel Unterstützung bekommen, konnte mich weiterentwickeln und erhielt schon nach einem Jahr die Möglichkeit, die stellvertretende Leitung zu übernehmen. Hinzu kommt: die Arbeit als Koch ist ein ganz toller, kreativer Handwerksberuf. Es gefällt mir sehr, hier für Kinder zu kochen, denn die sind viel zufriedener als Erwachsene und geben ein direktes und ehrliches Feedback.
Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor?
Ich baue gerade ein Haus in einem Mainzer Stadtteil, was für mich dann einen langen Fahrtweg zu meiner Arbeitsstelle in Ingelheim bedeutet. Trotzdem möchte ich die cbs nicht verlassen, würde mir aber natürlich wünschen, dass wir in Mainz einen Standort finden, wo die cbs eine Küche betreibt, auch um neue Kund*innen zu beliefern und uns zu erweitern. Da wäre ich dann sofort dabei, natürlich gern auch weiterhin in einer Führungsposition. Und bis das mal soweit sein sollte, solange bleibe ich einfach hier in Ingelheim.