Etwa 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Meistens kümmern sich Angehörige um sie. Zunehmend übernehmen auch andere Pflegepersonen, zum Beispiel Nachbarn oder Freunde, die Pflege.
Im Pflegeversicherungsgesetz ist der Begriff der Pflegeperson weit gefasst. Gemeint sind Menschen, die nicht erwerbsmäßig einen Pflegebedürftigen in seiner häuslichen Umgebung pflegen. Das ist keine einfache Angelegenheit. Viele pflegende Angehörige sind darauf nicht vorbereitet und stehen der Aufgabe hilflos gegenüber. Sie wissen oft nicht, was auf sie zukommt. Die Pflege kann unterschiedlich verlaufen und es ist meist nicht abzusehen, wie lange sie andauert. Daher sollten Pflegende immer wieder sorgfältig prüfen, ob die Pflegesituation sie nicht überfordert.
Um die Pflege zu erleichtern, können pflegende Angehörige und andere interessierte Personen wichtige Kenntnisse und Techniken in einem Pflegekurs erlernen. Neben Informationen zur Pflege und zum Gebrauch von Hilfsmitteln bekommen sie dort auch Hinweise über Krankheitsbilder, zum Beispiel den Umgang mit Demenz. Zudem erfahren sie, wie sie Belastungen durch die Pflegesituation vorbeugen und mit Überforderung umgehen können. Pflegekassen müssen die Schulungskurse selbst oder in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen kostenlos anbieten. Es ist auch möglich, eine Pflegeschulung in der häuslichen Umgebung des Pflegebedürftigen in Anspruch zu nehmen.
Auskünfte erteilen die Pflegekassen oder die Beratungsstellen der Caritas vor Ort (s. Adress-Suchbox).